Zur Entstehung des Projekts „10+1 Bäume in Gedenken an die Opfer des NSU„
Beitrag von Nasser FirouzkhaH, Vorsitzender des Zuwanderer- und Integrationsrates
„Das Projekt „10+1 Bäume“ wurde aus dem tiefen Bedürfnis heraus geboren, der Opfer der NSU-Morde würdevoll zu gedenken und ein sichtbares Zeichen gegen Rassismus zu setzen. Im Landesintegrationsrat haben wir die NSU-Mordserie und ihre gesellschaftlichen und institutionellen Folgen intensiv begleitet. Die jahrelange Ignoranz von Justiz, Polizei und Verfassungsschutz hat viele Menschen mit Migrationsgeschichte verunsichert – und Vertrauen in staatliche Institutionen zerstört.
Im Jahr 2020 wurde das Projekt von mir im Zuwanderer- und Integrationsrat vorgestellt und einstimmig beschlossen. Eine Arbeitsgruppe wurde gebildet, die gemeinsam mit dem Stadtdienst Integration und dem Stadtdienst Natur die Umsetzung übernahm.
Ziel war es, zehn Bäume für die zehn NSU-Opfer zu pflanzen – und einen elften Baum als Mahnmal für alle weiteren Opfer rassistischer Gewalt in Deutschland. Dabei legten wir besonderen Wert auf symbolische Baumarten und würdige, gut sichtbare Standorte, die gleichzeitig vor Vandalismus geschützt sind.
Das Projekt ist ein Beitrag zur Erinnerungskultur, ein klares Nein zu rassistischer Gewalt – und ein Ja zu einer offenen, vielfältigen und solidarischen Gesellschaft.“
Foto: © Daniela Tobias

Ein Libanesischer Apfelbaum links vom Eingang des Theater und Konzerthauses erinnert an alle Opfer rassistischer Gewalt.


